Konzertdetails

Dresdner Kammerchor und Hans-Christoph Rademann in der Frauenkirche
(c) Matthias Marx

Leidensspuren - Friedenszeichen
Die Schrecken der Reichspogromnacht am 9. November 1938 brachten den 10-jährigen Samuel Adler (*1928) und seine Familie dazu, ihre Heimat Mannheim zu verlassen und nach Amerika fliehen, das ihnen ein neues Zuhause wurde. Im Jahr seines 90. Geburtstags fasst der Komponist und emeritierte Professor der Juilliard School seine Erinnerungen an jene Nacht und seine Hoffnung auf eine friedliche Zukunft in ein neues Chorstück. Hebräische, deutsche und englische Bibeltexte und ein Gedicht von Nelly Sachs verbinden sich zu einem ergreifenden Werk, das von Leiden und Friedenssehnsucht erzählt. Am 80. Jahrestag der Pogromnacht erklingt diese Uraufführung an einem jener Orte in Deutschland, die in ganz besondere Weise als Friedenssymbol wirken: in der Dresdner Frauenkirche.

Der deutsch-jüdische Komponist Alfred Schnittke (1934–1998) war ein Wanderer zwischen den Kulturen und Religionen. Seine Zwölf Bußverse nach russischen Texten des 16. Jahrhunderts umkreisen menschliche Laster und Leiden, aber auch die Hoffnung auf Vergebung und Erlösung. Ergreifend leidenschaftliche und berückend schöne Klänge wechseln sich ab in diesem Werk, das zu den bedeutendsten in der A-cappella-Literatur zählt.

 

Seit vielen Jahren setzen Hans-Christoph Rademann und der Dresdner Kammerchor mit ihren Gedenkkonzerten zum 9. November musikalische Friedenszeichen. Das schwedische Violinduo Gelland, bekannt für seine hochintensiven Interpretationen zeitgenössischer Musik, hat bereits mehrfach mit Rademann und seinem Chor zusammengearbeitet und wird die Uraufführung mitgestalten.

 

Die Schirmherrschaft für dieses Konzert hat der Bundesaußenminister Heiko Maas übernommen. In seiner Begründung schreibt er: "Die mahnende Erinnerung an den Holocaust und an die vorangegangene Entrechtung von Jüdinnen und Juden sind mir ein wichtiges persönliches und politisches Anliegen. Sehr gerne übernehme ich daher die Schirmherrschaft für das Konzert mit der Uraufführung von Samuel Adler. Ich danke allen Ausführenden und Unterstützern für Ihr Engagement, mit dem Sie die Erinnerung an dieses dunkelste Kapitel der deutschen Geschichte bewahren und gerade auch jungen Generationen die besondere Verantwortung Deutschlands und jedes Einzelnen vermitteln dafür einzutreten, das Hass und Ausgrenzung keinen Platz in unserer Gesellschaft haben dürfen."

»Leidensspuren - Friedenszeichen«

Gedenkkonzert zum 80. Jahrestag der pogromnacht
Schirmherr: Heiko Maas, Bundesminister des Auswärtigen

 

Samuel Adler *1928
Zu unserer zeit sprechen (UA)

 

Oleg Gotskosik *1951
From The Jewish Folk Tradition (1990)

 

Alfred Schnittke 1934–1998
Zwölf BußVerse (1988)


Cecilia und Martin Gelland Violine
Dresdner Kammerchor (Einstudierung: Ekaterina Antonenko)
Hans-Christoph Rademann Leitung


TERMIN
Fr 09.11.2018 / 20:00 Uhr / Dresden / Frauenkirche

19:00 Uhr Einführungsgespräch mit Komponist Samuel Adler


Tickets
Tickets und Infos unter www.reservix.de


in Kooperation mit der Stiftung Frauenkirche


gefördert durch die

Zurück